Meine Urlaubsliebe

Es begann im März 2000 in Andalusien. Als ich ihn das erste Mal sah, war es Liebe auf den ersten Blick - meinerseits. Es dauerte auch gar nicht lange bis wir dann zusammenkamen. Offensichtlich mochte auch er mich recht gern und wir kamen prima miteinander zurecht. Ich verbrachte jeden Tag ziemlich viel Zeit mit ihm und die gemeinsamen Strandritte zählen zu meinen unvergeßlichen Erlebnissen. Es war einfach toll. Ich merkte, was mir in meinem Leben gefehlt hatte, ohne daß es mir bis dahin wirklich so bewußt geworden war. Mir ging jedesmal das Herz auf, wenn ich ihn sah und ich genoß die Zeit mit ihm in vollen Zügen.

Doch mein Urlaub war leider (zu) schnell vorbei und ich fuhr schweren Herzens zurück nach Deutschland und mußte oft an die vielen glücklichen Momente in Andalusien denken. Ich versuchte das, was ich in Andalusien gefunden hatte mit den in Deutschland gegebenen Möglichkeiten zu kompensieren - aber es war nicht dasselbe.

Im März 2001 fuhr ich gemeinsam mit meiner Freundin wieder nach Andalusien (sie mußte mich nicht lange dazu überreden) und ich konnte nicht umhin, wieder zu ihm zu fahren als wir in der Gegend waren. Er war noch da, doch er hatte sich ein wenig verändert - in einem Jahr kann viel passieren und das dortige Umfeld bekam ihm nicht wirklich gut - er war etwas schwierig. Außerdem war er inzwischen heiß begehrt (insbesondere von deutschen Touristinnen), was mir nicht wirklich gefiel. Nach ein paar Tagen mit mir war er jedoch fast wieder der alte und ich wußte, wie ich ihn nehmen mußte. Zwischen uns stimmte einfach die Chemie. Ich riß mich immer wieder von meiner Freundin Ulli los und fuhr, so oft es der Anstand Ulli gegenüber erlaubte (schließlich war ich mit ihr in Urlaub) zu ihm. Meine Begeisterung konnte sie zwar nicht teilen (hatte ich auch nicht erwartet), aber sie brachte kopfschüttelnd das nötige Verständnis für mich auf.

Aber auch dieser Urlaub ging zu Ende und wieder saß ich in Deutschland und dachte sehnsüchtig an Andalusien. Mir war klar, daß jetzt bald etwas passieren mußte oder ich müßte ihn endgültig vergessen. Ich zog mal wieder ein wenig Zwischenbilanz in meinem Leben, was waren einmal meine Träume, sind sie es noch, wie sieht mein Leben heute aus, was macht mich glücklich und was muß ich dafür tun?

Da jeder Mensch etwas braucht, das ihm wirklich Freude macht, erkannte ich, daß ich wieder dringend einen Ausgleich zum alltäglichen Büro-Streß brauchte und mehr Wert auf das legen wollte, das mir wirklich gut tut - schon hatte ich ein neues Motto "Spend time on what makes you happy".   :-)

Ich begann mich näher mit dem Gedanken der Umsetzung zu befassen, denn meinen Spanier konnte ich nicht wirklich für immer aufgeben. Im Sommer hatte ich mich dann endgültig entschieden, ihn zu einem Teil von meinem Leben werden zu lassen - trotz aller Widrigkeiten. Im Juli flog ich also nochmal nach Andalusien - nur wegen ihm! Aber da begannen die Schwierigkeiten erst so richtig. Ich spare mir an dieser Stelle die Details - nur soviel - ich setzte Himmel und Hölle in Bewegung, damit am Ende doch alles noch klappt (und es sah zwischendurch schon ziemlich aussichtslos aus). Meine Freunde und Bekannten (die die näheren Umstände und Probleme kannten) hielten mich schon für komplett übergeschnappt.

Und im September 2001 (1,5 Jahre später) war es dann tatsächlich so weit - er kam nach Deutschland!

 

Seine Ankunft